Salzburger Tageblatt - Hohe Kosten: Dänischer Örsted-Konzern stoppt Windpark-Projekt vor britischer Küste

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Hohe Kosten: Dänischer Örsted-Konzern stoppt Windpark-Projekt vor britischer Küste
Hohe Kosten: Dänischer Örsted-Konzern stoppt Windpark-Projekt vor britischer Küste / Foto: Thomas Traasdahl - Ritzau Scanpix/AFP/Archiv

Hohe Kosten: Dänischer Örsted-Konzern stoppt Windpark-Projekt vor britischer Küste

Der auf erneuerbare Energien spezialisierte dänische Energiekonzern Örsted hat sein Vorhaben für den Bau eines großen Offshore-Windparks vor der britischen Küste einkassiert. Das Unternehmen nannte am Mittwoch unter anderem gestiegene Kosten, hohe Zinsen und die Gefahr von Verzögerungen beim Bau als Gründe. "Wir haben beschlossen, die Entwicklung des Projekts Hornsea 4 in seiner derzeitigen Form einzustellen", erklärte Örsted-Chef Rasmus Errboe.

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Der dänische Konzern betreibt bereits zwei Windparks bei Hornsea an der englischen Westküste. Ein dritter, genannt Hornsea 3, befindet sich im Bau. Zusammengenommen haben die drei Windparks eine Kapazität von mehr als fünf Gigawatt. Hornsea 4 sollte noch einmal 2,4 Gigawatt hinzusteuern. Das Projektende kostet den Konzern nach eigenen Angaben 3,5 bis 4,5 Milliarden Kronen (470 bis 603 Millionen Euro).

Örsted schließt nicht aus, das Projekt zu einem späteren Zeitpunkt doch noch zu realisieren. "Ich möchte betonen, dass Örsted weiterhin fest an die langfristigen Grundlagen und Wertperspektiven der Offshore-Windenergie in Großbritannien glaubt", erklärte Errboe. "Wir werden die Projektrechte für das Projekt Hornsea 4 in unserem Entwicklungsportfolio behalten und uns bemühen, das Projekt später auf eine Weise zu entwickeln, die für uns und unsere Aktionäre wertsteigernd ist".

Das britische Energieministerium will sich nach eigenen Angaben dafür einsetzen. "Wir sind uns der Auswirkungen bewusst, die die weltweit hohe Inflation und die Engpässe in der Lieferkette auf die Industrie in ganz Europa haben", sagte ein Ministeriumssprecher. "Wir werden mit Örsted zusammenarbeiten, um Hornsea 4 wieder auf Kurs zu bringen."

Der ursprüngliche Öl- und Gaskonzern Örsted hat gänzlich auf erneuerbare Energien umgesattelt und ist Weltmarktführer im Bereich Offshore-Windenergie. In den vergangenen Jahren lief es jedoch nicht rund; 2023 musste der Konzern mehrere Milliarden wegen abgesagter Projekte in den USA abschreiben. Der US-Markt hat für Örsted große Bedeutung - und steht mit US-Präsident Donald Trump und dessen ablehnender Haltung gegenüber den Erneuerbaren grundsätzlich in Frage.

A.Gruber--SbgTB