

Ludwigshafen: Ermittlungen zu Brandkatastrophe in Wohnhaus erneut eingestellt
Mehr als 17 Jahre nach der Brandkatastrophe von Ludwigshafen mit neun Toten bleibt die genaue Ursache weiterhin ungeklärt. Wie die Staatsanwaltschaft im pfälzischen Frankenthal am Dienstag mitteilte, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Brandstiftung erneut eingestellt. Bei dem Brand im Februar 2008 waren neun türkischstämmige Hausbewohner ums Leben gekommen, darunter fünf Kinder.
Die Ermittler gehen davon aus, dass das Feuer im Keller unterhalb einer Holztreppe entstand und offenbar durch fahrlässiges Verhalten ausgelöst wurde. Die genauen Umstände konnten die Strafverfolger aber nicht klären.
Die ursprünglich gegen Unbekannt, später gegen einen bekannten Beschuldigten geführten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankenthal waren 2011 mangels Tatnachweises eingestellt worden. Im Jahr 2023 nahm die Ermittlungsbehörde das Verfahren wieder auf, nachdem ein Zeuge behauptet hatte, ein weiterer Mann habe ihm gegenüber die Tat gestanden.
Der Mann, den der Zeuge während eines längeren Gefängnisaufenthaltes in der Türkei kennengelernt haben will, soll erzählt haben, er habe seinerzeit den Brand in Ludwigshafen gelegt. Der Staatsanwaltschaft zufolge konnte dem Beschuldigten die Tat auch aufgrund widersprüchlicher Zeugenaussagen aber nicht nachgewiesen werden. Zudem bestehe der Verdacht, dass es sich um einen Racheakt von Zeugen wegen Aussagen des Beschuldigten in einem Betrugsverfahren in der Türkei handeln könnte.
A.Mayrhofer--SbgTB