Salzburger Tageblatt - Trump-Regierung veröffentlicht Befragung von Epstein-Komplizin Maxwell

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Trump-Regierung veröffentlicht Befragung von Epstein-Komplizin Maxwell
Trump-Regierung veröffentlicht Befragung von Epstein-Komplizin Maxwell / Foto: Handout - US District Court for the Southern District of New York/AFP/Archiv

Trump-Regierung veröffentlicht Befragung von Epstein-Komplizin Maxwell

In der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat das US-Justizministerium Mitschriften und Aufzeichnungen der Befragung von Epsteins früherer Komplizin Ghislaine Maxwell veröffentlicht, in der diese angibt, niemals ein unangemessenes Verhalten von US-Präsident Donald Trump beobachtet zu haben. Trump sei ihr gegenüber immer "sehr herzlich und sehr nett" gewesen, sagte Maxwell laut der am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Mitschrift der Befragung. "Ich mag ihn, ich habe ihn immer gemocht", sagte Maxwell demnach.

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"Abgesehen von den Namen der Opfer ist jedes Wort enthalten", erklärte der stellvertretende Justizminister Todd Blanche, der die Befragung Maxwells vorgenommen hatte, mit Blick auf die Freigabe am Freitag im Onlinedienst X. "Nichts wurde entfernt. Nichts verborgen," erklärte er. Dies geschehe "im Interesse der Transparenz". Blanche war früher ein persönlicher Anwalt von Trump.

Auf die Frage von Blanche, ob sie jemals von Epstein oder jemand anderem gehört habe, dass Trump sich gegenüber Menschen in seinem Umfeld unangemessen verhalten habe, antwortete Maxwell: "Absolut nie, in keinem Zusammenhang."

Maxwell betonte den Aufzeichnungen zufolge zudem, sie glaube nicht, dass Epstein Suizid begangen habe. Allerdings machte sie auch keine Angaben darüber, wer für den Tod ihres ehemaligen Lebensgefährten verantwortlich gewesen sein könnte.

Der verurteilte Sexualstraftäter Epstein war 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden. Ihm wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Trump, der Epstein Berichten zufolge früher nahe gestanden haben soll, war in dem Fall im eigenen Lager unter Druck geraten, weil seine Regierung nicht wie versprochen Licht in den Skandal gebracht hat.

Um den Aufruhr seiner Anhänger in dem Fall zu beruhigen, hatte Trump die Offenlegung juristischer Dokumente in Aussicht gestellt. Die Befragung Maxwells war ein weiterer Schritt im Bemühen der Trump-Regierung, die wütenden Anhänger zu besänftigen.

Maxwell wurde Ende 2021 als Mitglied eines Sexhandelsrings um Epstein verurteilt und verbüßt derzeit eine 20-jährige Haftstrafe. Nach den Befragungen durch Blanche war die 63-Jährige in ein Gefängnis mit angenehmeren Bedingungen verlegt worden.

Maxwell dementierte in der Befragung Behauptungen, wonach Epstein eine "Kundenliste" geführt haben soll. Trumps Justizministerin Pam Bondi hatte zunächst von einer Liste prominenter "Kunden" Epsteins gesprochen, deren Existenz Anfang Juli dann aber bestritten.

Maxwells Anwalt David Markus hatte nach der Befragung Maxwells im vergangenen Monat erklärt, sie sei zu "allem" befragt worden, "was man sich nur vorstellen kann". Maxwell habe "jede einzelne Frage beantwortet", sagte Markus vor Journalisten, ohne auf die Inhalte einzugehen. Der zu 20 Jahren Haft verurteilten Maxwell sei im Gegenzug für ihre Aussagen keine Strafmilderung angeboten worden, erklärte der Anwalt.

C.Freistetter--SbgTB